Sprachbildung mit Poesie

Sprachbildung mit Poesie

 

Ein neues Konzept zur einfachen, wirkungsvollen und kreativen Vermittlung der deutschen Sprache

- für Kinder im Kita- und Grundschulalter

- für ErzieherInnen und Lehrkräfte

- für Fachkräfte in der kulturellen Bildung

Sprachbildung in Kita und Grundschule ist für viele bildungsbenachteiligte Kinder und Familien mit Migrationshintergrund, die Deutsch als Zeitsprache lernen,  immer noch ein schwieriges Kapitel. Zu viele Kinder lernen die deutsche Sprache zwar für den mündlichen Gebrauch so, dass sie sich „irgendwie“ im Alltag verständigen können, aber sie scheitern an den Anforderungen der „Bildungssprache“ und sind in der Folge in jeder Hinsicht doppelt benachteiligt. Schon in der Grundschule lassen sich auch einfache Textaufgaben in Mathe nur lösen, wenn der Inhalt der Sätze richtig verstanden wird. Kinder, die in der Elementar- und Primarzeit kein „richtiges“ Deutsch lernen, schleppen diese Defizite mit sich und können oft keinen Schulabschluss erreichen, mit dem sie eine Berufslaufbahn einschlagen können.

Der Ansatz „Sprachbildung mit Poesie“ beruht auf einem Konzept der Sprachwissenschaftlerin und Didaktikerin Frau Dr. Belke, die u.a. an der Universität Dortmund lehrte und in mehreren Büchern einen fundierten, praxisnahen und erfolgreichen Weg zur Vermittlung der deutschen Sprache mit Hilfe ästhetischer Texte und Lieder  für mehrsprachige Lerngruppen ab dem Elementarbereich vorstellt. Die Gedichte, Reime, Lieder und auch Prosatexte werden nicht nur gelesen, gesprochen, gesungen und rhythmisch erfahrbar gemacht, sie werden auch implizit für das Erlernen genau der sprachlichen und grammatischen Fähigkeiten genutzt, die sich als die wichtigsten Stolperfallen der deutschen Sprache erwiesen haben, wenn sie nicht beherrscht werden.  So werden die Kinder nicht nur mit „guter“ Sprache und Literatur in Kontakt gebracht, sie erwerben gleichzeitig sprachliche Fähigkeiten, die mit den  die bisher bekannten Methoden der alltagsintegrierten Sprachförderung in der Kita und dem üblichen Deutschunterrichts in der Grundschule kaum vermittelt werden könnten.

Im FB Bildung und Qualifizierung wurde die Chance erkannt, das Feld und die Potenziale der kulturellen Bildung für diesen Weg zu nutzen, um die erfolgreiche Methode nicht nur im eigenen Bereich zu nutzten, sondern auch der Sprachbildung in Kita und Grundschule zugänglich zu machen.  Frau Dr. Belke konnte zu einer Zusammenarbeit gewonnen werden, gemeinsam wurde eine Qualifizierung  entwickelt, an der 25 Fachkräfte aus dem elementar-, primar- und kulturpädagogischen Bereich in Hannover erfolgreich teilnahmen und diesen speziellen innovativen Ansatz nun in ihrem Arbeitsfeld zugunsten der Kinder einsetzen werden.

Aufgrund dieser erfolgsversprechenden Pilotphase soll dieses Know-How weitere Verbreitung erfahren.

Es ist geplant, eine Webseite zu erstellen, um das Prinzip anhand eines kurzen Video-Trailers sowie der guten Praxisbeispiele aus der Qualifizierung zu erläutern, sowie Projekt- und Kurs-Angebote zu veröffentlichen.

Darüber hinaus soll das Know-How über Qualifizierungen und Workshops weiteren Teilnehmerkreisen (Musiklehrkräften, Eltern mit Kindern unter 3 Jahren, Rucksack-Eltern, ErzieherInnen, Grundschul-Lehrkräften, den Jugendlichen im Projekt Lesementoring) zugänglich gemacht werden.  Darüber hinaus  sollen neue Angebotsformen für einen landesweiten Transfer entwickelt und in Kooperation mit weiteren Partnern (z.B. der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung, dem NifBE) in die Fläche gebracht werden.

 

Hannover, 27.3.2014, Ulrike Knoch-Ehlers

  • Projektkoordination
    Laura van Joolen
    Landeshauptstadt Hannover
    Kulturelle Kinder- und Jugendbildung in der Stadtteilkultur Hannover
    Osterstr. 46
    30159 Hannover
    Laura.vanJoolen@Hannover-Stadt.de

Kontakt

  • 0511-168-33375