Sinfoniekonzert A2: Schostakowitsch und Tscheikowsky mit Trevino und Hadelich
Robert Trevino, Dirigent
Augustin Hadelich, Violine
NDR Radiophilharmonie
Dmitrij Schostakowitsch
Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77
Peter Tschaikowsky
Manfred-Sinfonie op. 58
Während der Geiger Augustin Hadelich in diesem Sinfoniekonzert A sein Debüt bei der NDR Radiophilharmonie gibt, stand Robert Trevino bereits mehrfach am Dirigentenpult des Orchesters. Ihr gemeinsamer Blick geht Richtung Osten: Mit dem Violinkonzert Nr. 1 von Dmitrij Schostakowitsch und Peter Tschaikowskys „Manfred“-Sinfonie kommen zwei Schwergewichte des russischen Repertoires zu Gehör.
Ein Werk mit Zündstoff: Schostakowitschs Violinkonzert Nr. 1
„Russisch“ ist nur ein Merkmal der Musik dieses Abends. In erster Linie geht es um das Verhältnis des Einzelnen zu den Vielen, des Künstlers zur Gesellschaft. Beispiel Schostakowitsch: 1948 wurde er von der Sowjetführung wieder einmal als Abweichler gebrandmarkt und beruflich kaltgestellt. Da hatte er gerade ein hochbrisantes Stück zum Thema Macht und Unterordnung beendet, das Violinkonzert a-Moll. Immer wieder reibt sich der Solist an den Äußerungen des Orchesters, protestiert, unterliegt und flüchtet zuletzt in Galgenhumor. Erst viele Jahre später, nach Stalins Tod, konnte das Werk uraufgeführt werden.
Tschaikowskys packend-tiefgründige „Manfred“-Sinfonie
Um Auflehnung und Anpassung geht es auch in der „Manfred“-Sinfonie von Peter Tschaikowsky. An eine Sinfonie erinnert lediglich die Viersatzfolge. Ansonsten handelt es sich um eine Sinfonische Dichtung nach Lord Byrons berühmtem Versepos. In dem von der Gesellschaft geächteten, verzweifelt durch das Gebirge irrenden Manfred fand Tschaikowsky, der Außenseiter, eine Identifikationsfigur, die ihn zu einer seiner packendsten, emotionalsten Partituren inspirierte.
Trevino und Hadelich: Wiedersehen und Premiere bei der NDR Radiophilharmonie
Die Gesamtleitung des Abends liegt in den Händen des amerikanischen Dirigenten Robert Trevino, der in der Saison 2016/17 als Einspringer überzeugte. Drei Jahre später kam er erneut nach Hannover, nun als Chef des Baskischen Nationalorchesters. Dagegen gibt Augustin Hadelich seinen Einstand bei der NDR Radiophilharmonie - endlich, muss man sagen, zählt der deutsche Geiger doch zu den interessantesten und vielseitigsten Solisten seiner Generation. Er widmet sich nicht nur dem klassisch-romantischen Standardrepertoire, sondern hat auch zeitgenössische Violinkonzerte von Adès, Dutilleux und Ligeti auf CD eingespielt.
DAS GELBE SOFA
An beiden Abenden wird Solist Augustin Hadelich Gast im Einführungsgespräch zu erleben sein. Beginn ist um 19 Uhr im Großen Sendesaal.
Das Konzert im Radio
NDR Kultur sendet das Konzert am 16. November live aus dem Großen Sendesaal.
Tickets
Karten sind zum Preis von 26 | 35 | 44 | 53 EUR erhältlich, es gelten die üblichen Ermäßigungen für Konzerte der NDR Radiophilharmonie. Die Tickets sind beim NDR Ticketshop, Tel. 0511- 27 78 98 99, online unter www.ndr.de/radiophilharmonie und bei Eventim-Vorverkaufsstellen zu haben.