Oh, wie schön ist Panama
Musiktheater von Stefan Johannes Hanke nach Janosch ab 5 Jahren
Der fremd klingende Name »Panama« auf einer Kiste und der verführerische, süße Geruch von Bananen wecken beim kleinen Tiger und beim kleinen Bären die Sehnsucht nach der Ferne. Das eingespielte Paar aus Janoschs berühmtem Kinderbuch macht eine lange Reise, um am Ziel sein Zuhause wiederzufinden. Furchtlos brechen sie auf, denn wer Freunde hat, braucht sich vor nichts zu fürchten. Das alte Haus unten am Fluss und die eingespielten Tagesabläufe lassen die beiden Freunde hinter sich und begegnen auf ihrem Weg anderen tierischen Bewohnern von Wald, Wiese und Luft, die ihren eigenen Beschäftigungen mehr Wichtigkeit zumessen als der Suche nach dem fernen Land »Panama«. Was die zwei Wanderer schließlich von der ungewohnten Perspektive eines Baumwipfels aus für das Land ihrer Träume halten, entpuppt sich bei näherem Betrachten als das altbekannte, leicht verwitterte Haus am Fluss.
Im Kreis sind sie also gewandert, der kleine Tiger und der kleine Bär – aber das ist für sie gar nicht so wichtig. Inspiriert von Janoschs einfacher und zugänglicher Erzählweise wird Komponist Stefan Johannes Hanke die beiden tierischen Compagnons auf ihre philosophische Wanderung nach diesem wunderbaren »Panama« mit spielerisch-poetischer Sinnlichkeit musikalisch aufbrechen lassen. Eine Wanderung, an deren Ende die Erkenntnis liegt, dass die Sehnsucht nach der Ferne, die Illusion, auf dem Weg nach »Panama« zu sein, viel wichtiger und stärker waren als das Ankommen.
Nach dem Musiktheater »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« vergibt die Staatsoper Hannover zum zweiten Mal einen Kompositionsauftrag an den jungen Komponisten Stefan Johannes Hanke. Hanke absolvierte nach einem Kompositionsstudium bei Heinz Winbeck in Würzburg ab 2009 bei Manfred Trojahn in Düsseldorf ein Aufbaustudium und war Stipendiat an der »Cité des Arts« in Paris, der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, der Aribert-Reimann-Stiftung und der Wilfried-Steinbrenner-Stiftung. Stefan Johannes Hanke erhielt Preise bei zahlreichen Kompositionswettbewerben, u.a. vom Freundeskreis der Münchner Symphoniker, beim Franz-Josef-Reinl-Wettbewerb und dem Kompositionswettbewerb Neue Szenen (2012). Er komponierte u.a. das Orchesterstück »Flammengesang« (UA 2007, young.euro.classics), das Ensemblestück aus weißem Licht (UA 2007, Heidelberger Frühling) und die Kammeroper all in (2009)für das ADEvantgarde Festival. Im Herbst 2009 entstand außerdem das Klavier-Schlagzeug-Quartett Zeitspiel im Auftrag des Deutschen Musikrats und 2012 für die Deutsche Oper Berlin die Kammeroper »it will be rain tonight« nach einem Text von Christoph Nußbaumeder. Derzeit arbeitet er an einem Chorstück im Auftrag der European Concert Hall Organisation, einem Ensemblestück im Auftrag des Orchesters der Deutschen Oper Berlin, sowie an einem Ensemblestück für das Ensemble Modern.