Brennwerte
Schüler*innen, Künstler*innen, Student*innen und Lehrer*innen im Brennpunkt von Schule, Feuer und Kunst
Stadtkinder erleben Feuer überwiegend medialisiert: In Kinderbüchern zündeln Kinder, in Actionfilmen und Computerspielen kann nur der gewinnen, das Böse verbrennt. Wollen Kinder und Jugendliche auf natürliche Art und Weise Feuer machen, droht und folgt Bestrafung. Was wird derlei Feuergewaltenwirkung pädagogisch entgegengesetzt? Werden aus feuergewaltgebildeten Kindern nicht Erwachsene, die eigene soziale und politische Konflikte eher brandstiftend entscheiden?
Kulturgeschichtliche, entwicklungspsychologische, lernorientierte und gewaltpräventive Verständnisse der Begegnung zwischen Kind und Feuer sind in den Erziehungswissenschaften nicht Gegenstand von Forschung und Lehre. Kita, Schulträger, Erzieher, Lehrer und Eltern stehen kindlicher und jugendlicher Feuer-Faszination und Aktion ratlos und verunsichert gegenüber und (re)agieren daher mit Feuer-Verboten. Studien bezüglich der Einflüsse destruktiver medialisierter Feuernutzungsmuster auf kind- respektive jugendliche Feuerbildung wie auch über die Beweggründe Jugendlicher, in Konflikten zunehmend – nicht nur in sozialen Brennpunkten – mit Feuer zu wirken, fehlen.
Das vom Künstler Kain Karawahn 2004 entwickelte, mehrfach ausgezeichnete und von Behörden, Versicherungen und zahlreichen Bildungseinrichtungen unterstützte Lernmodell “Feuer für Kitas und Schulen” vermittelt die Kontrolle der Kinder und Jugendlichen über einen von ihnen verursachten Brennprozess auf der Grundlage ästhetischer Kriterien. Dieses aus der Kunst entwickelte Lernmodell erfährt wiederum seit 2006 seine Multiplikation im Form von Weiterbildungen für Erzieher*innen und Lehrer*innen. Letztere wenden dann ihre nirgendwo anders erhältliche Lehrkompetenz Feuer in zahlreichen Bildungseinrichtungen an. Hierüber haben nicht nur diverse pädagogische Fachzeitschriften ausführliche Artikel verfasst, sondern auch zahlreiche Tageszeitungen wie die Süddeutsche Zeitung (2014) und die New York Times (2017).
In einem interdisziplinären Forschungsprojekt erproben Künstler*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen ihre Feuerkompetenz. 150 Schüler*innen entwickeln künstlerische Werke mittels Malerei (Fumage), Fotografie und Video, begleitet durch Kunst- und Kunstwissenschaftstudent*innen aus der Region sowie Lehrer*innen des Gymnasiums Limmer. Alle feuer- und kunstspezifischen Arbeiten werden anschließend in der Kunsthalle Faust präsentiert.
Ein Kooperationsprojekt mit der kulturellen Kinder- und Jugendbildung der Stadtteilkultur, Landeshauptstadt Hannover
Weitere Infos:
Kunsthalle Faust, Harro Schmidt
brennWERTE (Brandklasse 5)
Schüler*innen, Künstler*innen, Student*innen und Lehrer*innen im Brennpunkt von Schule, Feuer und Kunst
Ausstellungsdauer: Freitag, 22. Juni, bis Sonntag, 8. Juli 2018
Vernissage: Donnerstag, 21. Juni 2018, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Do und Fr 16-20 Uhr, Sa und So 14-18 Uhr
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt: 2 Euro
Workshops mit den fünf Schulklassen:
Montag, 18. Juni 2018
Dienstag, 19. Juni 2018
Mittwoch, 20. Juni 2018
Rahmenprogramm:
Freitag, 22. Juni 2018, 18 Uhr
“Kreuzfeuer” – Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Politik, Bildung, Feuerwehr und Kunst zum Thema “Bildungsarbeit Feuer in der Schule”
Kulturzentrum Faust e.V.
Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Tel. 0511 / 45 50 01
Fax: 0511 / 44 96 00
Email: info@kulturzentrum-faust.de