Raumforschung

Raumforschung

Foto: Frank Schinski
Foto: Frank Schinski
Foto: Andrea von Lüdinghausen

Kunst. Kinder. Architekturprozesse

Als Raumexperten ernst genommen und in die Umbauplanungen der eigenen Schule einbezogen werden im Projekt „Raumforschung“ die Schüler/-innen der offenen Ganztagsschule Lüneburger Damm in Hannover. Sie nähern sich unter Anleitung von Künstlern/-innen den verschiedenen Raumdimensionen ihrer Schule: Wie viel Platz benötige ich im Raum? Wie und wo können wir in die Architektur eingreifen und welche Bereiche bieten sich zur Mitgestaltung an? Im engen Austausch mit den Verantwortlichen der Stadt, den beauftragten Architekten und der Schulleitung haben die Initiatorinnen und Projektkünstlerinnen Andrea v. Lüdinghausen und Christiane Oppermann ein Beteiligungsprojekt entwickelt, dass alle 323 Schüler, 20 Lehrer, Eltern und weitere Künstler/-innen in die „Raumforschung“ involviert. „Wir möchten die Kinder für Raumfragen sensibilisieren und ihnen ein Gefühl der Verantwortlichkeit für ihren Lern- und Lebensraum vermitteln. Sie sollen sich in ihrer Schule wohlfühlen und sagen dürfen: Was ist gut? Was ist schlecht?“ erläutert die Projektleiterin und Künstlerin Christiane Oppermann. So wurden beispielsweise in unterschiedlichen Ateliers Raumbautechniken vermittelt und die Schüler/-innen auf Erkundungstouren in ihrer eigenen Schule geschickt, um dabei Veränderungspotenzial aufzudecken.
Das Schönste an diesem Projekt ist, dass viel Wert auf nachhaltigen Nutzen gelegt wird und eine Mitsprachekultur wachsen kann. In einem „Raumforschungslabor“ sollen die besten Ideen, Modelle, Fotos und Dokumente bewahrt werden, aber nicht als verstaubtes Archivgut, sondern wie in einem begehbaren Depot. In einem integrierten Arbeitsraum soll hier weiter geforscht und experimentiert werden. Partizipative Raumfragestellungen können so in der Schule einen dauerhaften Ort bekommen und in die Nachbarschaft hinausgetragen werden. „Wir möchten das Labor so gestalten, dass auch die Nachfolgenden noch Gestaltungsspielraum haben“, sagt Oppermann. Dazu gibt es mehr als genug Potenzial: Bald zeigt eine erste „Raumforschungsausstellung“ im Kulturtreff Roderbruch außerhalb der Schule die bisherigen Ergebnisse. Bereits im ersten Jahr wurde das Projekt von der Stiftung Kulturregion Hannover und der TUI Stiftung als „KulturKomet“ (3. Preis) ausgezeichnet.
Der Verein zur Förderung von Kunst und Kultur ART IG e.V. kooperiert mit der vor dem Umbau stehenden Ganztagsschule Lüneburger Damm, dem Kulturtreff Roderbruch in Hannover und der kulturellen Kinder- und Jugendbildung, Stadtteilkulturarbeit der Landeshauptstadt Hannover.

Kontakt

Mobiles Atelier
Andrea v. Lüdinghausen
Spichernstr. 24 a
30161 Hannover
http://www.soapspace.de/
Presse

HAZ