Münchhausen
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Münchhausen

Byung Kweon Jun (Münchhausen) © Thomas M. Jauk
Musiktheater von Jan Masanetz

Darf man lügen? Und wo verläuft die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge? Steht die Lüge im Gegensatz zur Wirklichkeit oder schafft sie nicht vielleicht neue Wirklichkeiten? Manchmal ist es wirklich schwer, zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden, und hin und wieder ist das Erlogene weitaus spannender als die alltägliche Wirklichkeit. Der Freiherr von Münchhausen, aus dem nahen Bodenwerder an der Weser stammend, den man unfreundlicherweise auch Lügenbaron nannte, lief in Gesellschaft immer zu Höchstform auf, wenn es darum ging, die haarsträubendsten Geschichten zu erfinden, die er selbst erlebt haben wollte. Mit seinem wirklichen Leben hatte das natürlich alles wenig zu tun, aber man hörte seinen bilderreichen Erzählungen dennoch gerne zu und nahm ihm sein Geflunker nicht allzu übel.

In dem Stück »Münchhausen« begleiten wir den Freiherrn bei einigen seiner irrwitzigen Abenteuer, die ihn in das Innere eines Vulkans, durch den Mittelpunkt der Erde zum Südpol, auf eine gefährliche Seereise, ja bis zum Mond führen, wo er auf der Suche nach seiner Traumprinzessin auf die merkwürdigsten Kreaturen trifft. Dabei ist dieser Münchhausen überhaupt kein Held, sondern eher eine Art Don Quichotte.

Er stolpert regelrecht in die verrücktesten und brenzligsten Situationen und wäre völlig aufgeschmissen, wenn ihn sein talentierter Diener und seine bodenständige Mama nicht immer wieder retten und auf den harten Boden der Tatsachen zurückbringen würden. Erst hier, in der Wirklichkeit, findet er schließlich seine reale Prinzessin. Aber hätte er sie auch gefunden ohne die Verstrickung in sein Lügengespinst? Und ist sie vielleicht nicht doch aus seiner Phantasiewelt gekommen?

Mit »Münchhausen« schreibt der junge Leipziger Komponist Jan Masanetz, ein Schüler von Manfred Trojahn und Wolfgang Rihm und mehrfacher Preisträger internationaler Kompositionswettbewerbe, sein erstes Musiktheaterwerk. Seine bisherigen Kompositionen, in deren Zentrum Vokal- und Orchesterwerke stehen, wurden von international renommierten Ensembles und Orchestern und auf zahlreichen europäischen Festivals gespielt.

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